Grundstücksteilung in Österreich: So maximieren Sie den Wert durch Parzellierung

Veröffentlicht am: 13. September 2024

Grundstücksteilung in Österreich

Die Teilung eines großen Grundstücks in mehrere kleinere Parzellen ist eine bewährte Methode, um den Wert der Immobilie zu steigern und zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen. Größere Grundstücke sind oft pro Quadratmeter günstiger, weil sie für viele Käufer zu groß oder zu unpraktisch sind. Für Investoren bietet dies jedoch eine große Chance: durch die geschickte Aufteilung und den Verkauf einzelner Parzellen lässt sich der Wert erheblich steigern. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen die wichtigsten Schritte zur erfolgreichen Grundstücksteilung in Österreich.

Warum große Grundstücke günstiger sind

Der Kauf großer Grundstücke ist oft deutlich günstiger pro Quadratmeter als kleinere Parzellen. Dies liegt daran, dass größere Flächen meist teurer in der Erschließung und Pflege sind, was den potenziellen Käuferkreis einschränkt. Grundstücke in Oberösterreich oder Niederösterreich bieten oft große Flächen, die in Parzellen aufgeteilt höhere Verkaufspreise erzielen können.

Schritt 1: Beauftragung eines Vermessers

Die Grundstücksteilung beginnt mit der Beauftragung eines staatlich geprüften Vermessers. Der Vermesser erstellt eine genaue Karte des Grundstücks und definiert die neuen Parzellen. Dabei müssen Mindestgrößen und andere bauliche Vorschriften berücksichtigt werden. Eine solche Vermessung kostet etwa 1.500 Euro, abhängig von der Größe und Lage des Grundstücks.

Schritt 2: Behördliche Genehmigungen

Nach der Vermessung müssen Sie eine Genehmigung zur Grundstücksteilung bei der zuständigen Baubehörde einholen. Die lokalen Bebauungspläne, sowie Anforderungen an die Erschließung müssen dabei beachtet werden. Besonders wichtig ist, dass jede Parzelle Zugang zu öffentlichen Straßen, Wasser- und Stromanschlüssen hat. Zusätzlich können Grenzverhandlungen mit Nachbarn notwendig sein, um Zufahrts- oder Wegerechte festzulegen.

Schritt 3: Eintragung ins Grundbuch

Sobald die Teilung genehmigt ist, müssen die neuen Parzellen ins Grundbuch eingetragen werden. Für diese Eintragung wird eine notariell beglaubigte Urkunde benötigt. Die Eintragungskosten betragen 1,1 % des jeweiligen Kaufpreises. Zu beachten ist, dass Eintragungsbefreiungen, die für den Kauf von Baugrundstücken in bestimmten Fällen gelten, nicht auf Grundstücksteilungen anwendbar sind. Die Kosten der Eintragung sollten daher bei der Planung der Gesamtkosten berücksichtigt werden.

Schritt 4: Vermarktung und Verkauf der Parzellen

Nach der Grundbucheintragung können die Parzellen einzeln verkauft werden. Kleinere, baureife Grundstücke sind besonders in stark nachgefragten Regionen wie Wien Umgebung oder Tirol beliebt. Die Nachfrage nach Baugrundstücken ist hier hoch, und durch die Aufteilung können Sie oft einen höheren Preis pro Quadratmeter erzielen, als wenn Sie das Grundstück als Ganzes verkaufen würden.

Schritt 5: Steuerliche Aspekte und Beratung

Der Gewinn aus dem Verkauf der Parzellen unterliegt der Immobilienertragsteuer (ImmoESt). Zudem fallen Grunderwerbsteuer und andere Gebühren an. Um die steuerlichen Auswirkungen der Teilung zu optimieren, empfiehlt es sich, einen Steuerberater hinzuzuziehen, der Sie zu möglichen Förderungen und Steuererleichterungen berät.

Fazit: Mehrwert durch geschickte Parzellierung

Die Aufteilung eines großen Grundstücks in kleinere, baureife Parzellen ist eine effektive Möglichkeit, den Wert der Immobilie zu steigern. Investoren können durch eine sorgfältige Planung und professionelle Unterstützung von Vermessern und Behörden das Potenzial des Grundstücks voll ausschöpfen. Besonders in Regionen wie Oberösterreich oder Vorarlberg bietet diese Strategie die Chance auf hohe Gewinne.

Die Teilung erfordert jedoch Zeit, Planung und finanzielle Investitionen, wie die Eintragungskosten und die Vermessung. Langfristig überwiegen die Vorteile, da Sie durch den Verkauf kleinerer Parzellen einen deutlich höheren Preis erzielen können als für das ursprüngliche Gesamtgrundstück.