Veröffentlicht am: 26. August 2024
Beim Immobilienkauf konzentrieren sich viele Käufer primär auf den Kaufpreis der Immobilie selbst. Doch was oft übersehen wird, sind die zahlreichen zusätzlichen Kosten, die während des Kaufprozesses und in den Jahren danach anfallen. Diese "versteckten" Kosten können den Gesamtkaufpreis erheblich in die Höhe treiben und sollten unbedingt in die Planung mit einbezogen werden. In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Nebenkosten und erklären, wie sie sich auf Ihr Budget auswirken können.
Die Grunderwerbsteuer ist eine der ersten Kosten, die beim Kauf einer Immobilie anfallen. In Österreich beträgt sie in der Regel 3,5 % des Kaufpreises. Diese Steuer wird direkt nach dem Kauf fällig und ist ein wesentlicher Bestandteil der Nebenkosten. Viele Käufer vergessen, diese Summe in ihre Kalkulation mit einzubeziehen, was zu unerwarteten finanziellen Engpässen führen kann.
Um als rechtmäßiger Eigentümer der Immobilie im Grundbuch eingetragen zu werden, fällt in Österreich eine Eintragungsgebühr an. Diese beträgt 1,1 % des Kaufpreises. Auch diese Kosten sind direkt nach dem Kauf fällig und sollten bei der Kalkulation der Gesamtkosten berücksichtigt werden.
Es gibt aktuell in Österreich seit dem 1. Juli 2024 eine neue Regelung zur Befreiung von der Eintragungsgebühr im Grundbuch. Diese Befreiung gilt für Kaufpreise bis zu 500.000 Euro, wenn die Immobilie als Hauptwohnsitz erworben und mindestens 5 Jahre lang genutzt wird. Für Kaufpreise über 500.000 Euro entfällt die Gebühr für die ersten 500.000 Euro. Bei Kaufpreisen über 2 Millionen Euro gilt diese Befreiung nicht. Diese Regelung soll den Erwerb von Wohnimmobilien erleichtern und kann zu Einsparungen von bis zu 11.500 Euro führen.
Wenn Sie einen Makler beauftragen, um die passende Immobilie zu finden, fällt eine Provision an. In Österreich beträgt diese in der Regel bis zu 3 % des Kaufpreises, zuzüglich 20 % Mehrwertsteuer. Die Maklerprovision wird beim Abschluss des Kaufvertrags fällig und kann einen erheblichen Kostenfaktor darstellen.
Beim Kauf einer Immobilie ist es üblich, einen Notar für die Beglaubigung des Kaufvertrags und die Durchführung der Grundbucheintragung zu beauftragen. Die Notarkosten belaufen sich in Österreich meist auf rund 1,5 % des Kaufpreises, wobei dies von der Komplexität des Vertrags abhängig ist.
Wenn Sie eine Immobilie finanzieren, entstehen weitere Kosten, die über die Zinsen hinausgehen. Viele Banken verlangen Bearbeitungsgebühren oder stellen zusätzliche Forderungen, die ebenfalls die Gesamtkosten erhöhen. Es ist daher ratsam, die Konditionen der Finanzierungsangebote genau zu prüfen.
Viele Immobilien, insbesondere ältere Häuser oder Wohnungen, erfordern nach dem Kauf Renovierungsarbeiten. Dazu können Reparaturen, Modernisierungen oder energetische Sanierungen gehören. Auch laufende Instandhaltungskosten für Heizung, Dach, Fassade oder Fenster müssen einkalkuliert werden. Diese Kosten können sich im Laufe der Jahre zu einer erheblichen Belastung entwickeln.
Eine Immobilie muss gut versichert sein, sei es gegen Schäden durch Feuer, Wasser oder andere Gefahren. Die Kosten für eine Gebäudeversicherung können stark variieren und sollten ebenso wie eine eventuelle Hausratsversicherung in die Gesamtkalkulation einfließen.
Zu den Betriebskosten einer Immobilie zählen unter anderem die Kosten für Müllabfuhr, Wasser, Abwasser, Grundsteuer und Straßenreinigung. Diese laufenden Kosten müssen monatlich oder jährlich gezahlt werden und können je nach Lage und Größe der Immobilie stark variieren.
Beim Kauf einer Immobilie sollten Sie nicht nur den Kaufpreis berücksichtigen, sondern auch alle zusätzlichen Kosten, die im Zusammenhang mit dem Erwerb und dem Besitz der Immobilie stehen. Eine sorgfältige Planung und Kalkulation helfen, finanzielle Überraschungen zu vermeiden und den Kauf langfristig erfolgreich zu gestalten.
Indem Sie alle Nebenkosten realistisch einplanen und mit einbeziehen, stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Traumimmobilie nicht nur kaufen, sondern auch dauerhaft finanzieren können.